ÄTIOLOGIE:
Die Myxomatose wird durch das Myxomavirus (MYXV) verursacht, das zur Familie der Poxviridae gehört. Es handelt sich um ein großes lineares Doppelstrang-DNA-Virus, das antigenisch mit dem Shope-Fibroma-Virus verwandt ist. Es wurden verschiedene Virulenzgrade, von Grad I bis Grad V, beschrieben.
ÜBERTRAGUNG:
- Direkter Kontakt: Augen- und Nasensekrete, Hautläsionen, Sperma und Genitalsekrete.
- Indirekter Kontakt: Stechinsekten (hauptsächlich Mücken und Flöhe), Nadeln, Instrumente zur künstlichen Besamung und andere unbelebte Vektoren.
KLINIK:
Es wurden zwei verschiedene Formen beschrieben:
-
Klassische oder noduläre Form: Diese tritt für gewöhnlich auf, wenn das MYXV von Stechinsekten übertragen wurde. Ödeme (am Augenlied, Kopf – „Big head disease“, Perinealregion, etc.) und knotige Wucherungen oder Myxome am distalen Teil des Körpers (Ohren, Maul, Eugenlieder, etc.) und in der Anogenitalregion sind die häufigsten Symptome. Bakterielle Sekundärinfektionen der Atemwege sind bei dieser Form häufig.
-
Amyxomatöse, atypische Myxomatose oder respiratorische Form: Diese Form wird im Zusammenhang mit Kontaktübertragungen ohne den Einfluss von Insekten festgestellt. Atemwegssymptome und Symptome an den Augen wie Dyspnoe, geschwollene Augenlieder und Blepharokonjunktivitis und perineale Ödeme werden typischerweise beobachtet. Kleine Myxome können auch beobachtet werden.
LÄSIONEN:
- Klassische oder noduläre Form: Myxome und Blepharokonjunktivitis.
-
Amyxomatöse oder respiratorische Form: Rhinitis, Blepharokonjunktivitis, Blutungen in den Lungen und Pneumonie.
DIAGNOSE:
-
Identifikation des Erregers: Virusisolation, Histopathologie und Immunfärbungen, Elektronenmikroskopie, PCR, FAT oder IPMA.
-
Nachweis einer Immunantwort (Serologie): ELISA, IFAT oder AGID.
BEHANDLUNG, PRÄVENTION UND KONTROLLE:
Es gibt keine spezifische Behandlung bei Myxomatose, daher ist die Prävention essenziell, um die Erkrankung zu verhindern.
Es sollten Biosicherheitsmaßnahmen wie Insektenbekämpfung oder Reinigung und Desinfektion aller Gerätschaften durchgeführt werden. Die Impfung ist ein Schlüsselelement für die Prävention. Es gibt homologe attenuierte Lebendimpfstoffe (das Antigen ist ein attenuiertes Myxomatose-Virus) und heterologe attenuierte Lebendimpfstoffe (das Antigen ist ein attenuiertes Shope-Fibroma-Virus). Welcher Impfstoff empfohlen wird, hängt von der jeweiligen Situation ab.